Neuroanatomie
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Research

Veröffentlichungen 2010 bis heute (aktueller Stand 26.04.2024) PDF 480 kB

Am 14.07.2023 wurden die LMU Lehrinnovationspreise 2023 unter dem Motto "Tag für gute Lehre" vergeben.

Wir freuen uns über den Erhalt des Lehrinnovationspreises zum Thema:
„Histologi@“: virtuelle Lehre an durchfokussierbaren (dreidimensionalen) mikroskopischen Präparaten“
Prof. Dr. Christoph Schmitz, Prof. Dr. Hans Georg Frank, Prof. Dr. Stefan Milz, Dr. Katharina Sternecker

Mit „Histologi@“ führte der Lehrstuhl II der Anatomischen Anstalt der LMU) eine hochmoderne, digitale Lehre der mikroskopischen Anatomie (Histologie) ein. Im Gegensatz zur traditionellen Lehre der mikroskopischen Anatomie an Hunderten von Glaspräparaten, die mittels einfacher Lichtmikroskope mikroskopiert werden, werden die Präparate dabei in einer dreidimensionalen virtuellen Mikroskopie als dreidimensionale „Virtual slides“ zur Verfügung gestellt. Diese „slides“ können „durchfokussiert“ werden, besitzen also räumliche Tiefe und eine hohe Auflösung, weit jenseits der Möglichkeiten eines einfachen Kursmikroskops. Die kostenfreie Bereitstellung über Server und die Flexibilisierung der Lehre ermöglichen es den Studierenden, selbst zu entscheiden, ob sie die Lehrveranstaltungen in Präsenz oder online besuchen möchten.

Aktuelle Forschung von Prof. Schmitz in der Internationalen Ausgabe der sportärztezeitung anlässlich der Isokinetic Conference im Juni 2022 in Lyon/Frankreich

Die Isokinetic Conference hat sich seit 1992 zum weltweit größten Spezialforum für Fußballmedizin und Orthopädische Rehabilitation entwickelt.

Neue Studie zur Wirkweise der extrakorporalen Stoßwellentherapie am Stütz- und Bewegungsapparat

Zwei Studierende unserer Fakultät, Tobias Würfel und Leon Jokinen, haben sich die Mühe gemacht, in einem systematic review das verfügbare Wissen zur Wirkweise der extrakorporalen Stoßwellentherapie am Stütz- und Bewegungsapparat zusammenzustellen und kritisch zu bewerten. Die sportärztezeitung hat dies aufgegriffen und Tobias Würfel gebeten, eine kurze Zusammenfassung in deutscher Sprache zu verfassen.

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Für die beiden Autoren ist die Auseinandersetzung mit extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) aber viel mehr als reine wissenschaftliche Arbeit neben ihrem Studium: Leon Jokinen ist nach einem Unfall von C3 an gelähmt, studiert trotzdem sehr erfolgreich bei uns an der LMU Medizin, und ist in der Arbeitsgruppe von Prof. Schmitz aktiv in die Forschung zur ESWT eingestiegen. Er wird regelmäßig von Prof. Schmitz bzw. von Tobias Würfel (unter Aufsicht von Prof. Schmitz) mit radialer ESWT wegen seiner Spastik behandelt; Prof. Schmitz gilt als Pionier auf diesem Gebiet (zwei entsprechende Studien finden Sie hier und hier). Seit Beginn dieser Behandlungen braucht Leon Jokinen keinerlei Medikamente zur Behandlung seiner Spastik mehr, insbesondere nicht die von ihm so gehassten Injektionen von Botox. Leon Jokinen gilt in Fachkreisen mittlerweile als Experte auf dem Gebiet der Behandlung von Spastizität mit radialer ESWT; seine Expertise wird zunehmend auch von anderen Institutionen außerhalb der LMU in Anspruch genommen.

Behandlung von myofaszialem Schmerzsyndrom und Triggerpunkten:
Injektion von Lokalanästhetika oder radiale extrakorporale Stoßwellentherapie?

Bei der Behandlung von myofaszialem Schmerzsyndrom und Triggerpunkten kommt nach wie vor die Injektion von Lokalanästhetika weitverbreitet zum Einsatz. Die schnelle und effektive Wirkweise dieser Therapie ist in der Literatur gut belegt; allerdings ist sie nicht ganz ohne Risiko. Neben den generellen Risiken invasiver Maßnahmen muss man auch an potentiell myotoxische Nebeneffekte dieser Therapie denken, die ebenfalls in der Literatur dokumentiert sind. Darüber hinaus steht diese Therapie für PhysiotherapeutInnen, die wohl die meisten PatientInnen mit myofaszialem Schmerzsyndrom und Triggerpunkten behandeln, nicht zur Verfügung. Hier finden Sie den vollständigen Artikel

Stoßwellen-Forschung

Extrakorporale Stoßwellen sind sogenannte akustische Einzelwellen und gehen an Weichgewebe wie Haut und Fett weitgehend ohne Energieverlust vorbei. Sie werden erst an der Muskeloberfläche aufgehalten und sprechen die dort verankerten Zellrezeptoren an. In der Medizin nennt man das Mechano-Transduktion. Die wiederholte Behandlung mit Stoßwellen regt die Blutversorgung auf mikroskopisch kleiner Basis an. So bilden sich neue Kapillaren, das sind die kleinsten Blutgefäße von Menschen.

In den Sehnenscheiden und Faszien ist eine Flüssigkeit dafür verantwortlich, dass die Sehnen geschmeidig bleiben. Dafür wird Wasser von dem Molekül Lubricin gebunden. Dieses Molekül wird nur dann vom Körper gebildet, wenn sich der Mensch bewegt. Durch die Stoßwellen-Therapie kann die Produktion angeregt werden, was entscheidend zur Prophylaxe beiträgt.

„In der Medizin wurden Extrakorporale Stoßwellen initial vor allem zur Entfernung von Nierensteinen angewendet“, erklärt Christoph Schmitz. Bis Forschende u.a. der LMU durch Zufall entdeckten, dass die Stoßwellen nicht nur die Steine entfernen können, sondern auch die dahinterliegenden Knochen oder Muskeln positiv stimulieren und sogar schmerzbefreiend wirken können. Seit nun etwa zehn Jahren ist die LMU ein internationaler Vorreiter, was die Anwendung von rESWT zur Behandlung von Muskelverletzungen betrifft. Hier finden Sie den vollständigen Artikel

Studie zur innovativen, nicht-invasiven Behandlung von Muskelbündelrissen bei Sportlern

Die bisher verfügbaren Therapieoptionen bei Muskelbündelrissen (Typ 3b nach Müller-Wohlfahrt) bei Sportlern haben noch „Luft nach oben“, insbesondere in Bezug auf die hohe Wiederverletzungsrate. Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung mit der Anwendung der radialen extrakorporalen Stoßwellentherapie bei dieser Indikation haben Univ.Prof. Dr.med. Christoph Schmitz (Lehrstuhl II der Anatomischen Anstalt der LMU München) und Peter Stiller (Allgemeinmedizin Lechhausen/Augsburg; Mannschaftsarzt des FC Augsburg) jetzt zusammen mit Kollegen in Argentinien an der Universidad Abierta Interamericana (Buenos Aires, Argentinien) eine randomisierte, kontrollierte Studie aufgelegt, um die Effektivität dieser innovativen Therapie bei Muskelbündelrissen in Kombination mit einem high-end Reha-Programm gegenüber der Effektivität desselben high-end Reha-Programms alleine zu testen. Die Studie, die nicht von der Industrie initiiert wurde und nicht von der Industrie gesponsort wird, erhält Unterstützung von der sportärztezeitung (Mainz), bei der Christoph Schmitz und Peter Stiller Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats sind, sowie von der Pro profil Gesellschaft für individuelles Karrieremanagement mbH (Dortmund). Das vollständige Studienprotokoll wurde im Journal of Orthopaedic Surgery and Research publiziert (Crupnik et al., J Orthop Surg Res 2019;14:234); sie können es hier herunterladen.